Morcheln - keine unkomplizierten Speisepilze
Dank der milden Temperaturen im Februar hat die Morchelzeit bereits begonnen. Was sollte man
beachten, um diese schmackhaften Speisepilze geniessen zu können, ohne gesundheitliche Störungen zu riskieren?
Der Genuss von in frischem Zustand gekochten Morcheln kann zu gesundheitlichen Beschwerden führen. Morcheln sollten zuerst getrocknet und erst dann, nachdem sie eingeweicht wurden, verarbeitet werden. Neben der Vermeidung des Morchellasyndroms intensiviert sich so auch der Geschmack der Morcheln.
Über das Morchellasyndrom informiert Tox Info Suisse (https://www.toxinfo.ch/386) wie folgt:
«Nach dem Genuss von frischen Morcheln in grösserer Portion kann es nach einigen Stunden zu sehr unangenehmen neurologischen Symptomen wie Schwindel, Doppelbilder, Gangstörungen kommen. Auch Magendarmbeschwerden wie Erbrechen und Durchfall sind möglich. Glücklicherweise verschwinden diese Beschwerden nach einigen Stunden ohne weitere Therapie».
Dabei können ausschliesslich Magendarmbeschwerden, ausschliesslich neurologische Symptome oder beide Beschwerden in Folge auftreten.
Der für die Symptome verantwortliche Giftstoff ist bisher unbekannt.
Die bei Tox Info Suisse gemeldeten Fälle mit den genannten Symptomen traten ausschliesslich nach dem Konsum frischer Morcheln auf.
Betroffene Pilzarten: alle Morchel-Arten (Morchella spp.), Böhmische Verpel (Verpa bohemica).
Empfohlene Massnahmen:
§ Frischpilze zuerst trocknen, dann einweichen und kochen.
§ Wenn (entgegen der Empfehlung) frisch zubereitet:
- Mindestens 20 Minuten kochen.
- Große Speisemengen (mehr als 100g/Portion) vermeiden.